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Forschungsvorhaben "GreenToGreen – kommunaler Grünschnitt als Basis für eine grüne Chemie" bewilligt
Mit dem Projekt "GreenToGreen – kommunaler Grünschnitt als Basis für eine grüne Chemie" fördert das BMBF im Rahmen des Innovationsraumes BioBall die Untersuchung bisher kaum oder gar nicht stofflich verwertete Stoffströme. Dadurch sollen biobasierte Stoffkreisläufe geschlossen und zugleich eine höhere Wertschöpfung erreicht werden kann. Die derartige Nutzung biobasierter Stoffströme ist drängend, denn angesichts des Klimawandels, der Erfordernisse des Umweltschutzes und der weiterhin wachsenden Weltbevölkerung sind die Grenzen unserer derzeitigen Wirtschaftsweise absehbar, die überwiegend auf fossilen Ressourcen basiert.
Dabei werden unterschiedlichste Stoffströme für eine stoffliche Nutzung in Betracht gezogen. Als ein relevanter Stoffstrom hat sich in einer Vorstudie Grünschnitt erwiesen. Beispielsweise entsorgt alleine das Frankfurter Grünflächenamt jedes Jahr rund 9.000 t Grünschnitt. Nicht berücksichtigt sind hierbei sowohl Grünabfälle die durch Fremdfirmen entsorgt werden als auch Abfälle die in Kleingärten, auf Sportflächen und in Stadtforsten anfallen. Die Kosten für die Abfuhr des Grünabfalles sind aktuell noch höher als die Wertschöpfung durch eine energetische Nutzung oder Kompostierung des Grünschnitts.
Angestrebt wird daher im Rahmen von GreenToGreen eine stoffliche Verwertung dieses Grünschnitts. Neue Verwertungsszenarien sollen dazu führen, dass statt wie bisher finanzielle Mittel für die Entsorgung des Grünschnitts aufzuwenden sind, Einnahme generiert werden können. Dazu wird eine Nutzung des Grünschnitts als Rohstoff (Zuckerquelle) in Fermentationen und eine Umwandlung des Grünschnitts zu Elektrodenmaterialien für die Elektrobiotechnologie untersucht. Beide Produkte sollen im Weiteren im Sinne der grünen Chemie zur biotechnologischen Synthese von Basischemikalien eingesetzt werden. Hierbei ist besonders hervorzuheben, dass (i) der Grünschnitt im Gegensatz zu stark verholzten Rohstoffen weniger energieintensiv aufgearbeitet werden kann, (ii) Grünschnitt auch auf landwirtschaftlich minderwertigen Flächen gewonnen werden kann und (iii) keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion besteht.
Zur Erreichung des Gesamtziels von GreenToGreen ist eine Zusammenarbeit von Akademia und Industrie mit der kommunalen Wirtschaft und der kommunalen Verwaltung vorgesehen.
Projektpartner:
- Technische Hochschule Mittelhessen
- ifn FTZ GmbH
- Grünflächenamt Frankfurt
- FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH)
- Energiereferat der Stadt Frankfurt
- Mainova