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1. Platz beim 99€-Bioreaktorwettbewerb
„LabSurvival- Bear Grylls meets Bioreactor” - Unter diesem Namen nahm der Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik dieses Jahr an dem 99 €-Bioreaktor-Wettbewerb der TU Dresden teil und trat gegen sieben andere Teams anderer Universitäten an. Das Team bestand aus den Studierenden Eric Seburger, Yannik Schneider und India Dos Santos Pinto, die von den Doktorandinnen Elisa Könnel und Sarah Di Nonno betreut wurden. Ziel des Wettbewerbs war die Entwicklung eines kostengünstigen Bioreaktors für maximal 99 € und die Produktion des Enzyms Phytase mit Hilfe der Hefe Blastobotrys adeninivorans. Das Enzym wird in der Tierfütterung zur Spaltung der Phytinsäure und damit verbunden der Freisetzung von Phosphat für die Versorgung der Tiere verwendet. Das Besondere an der diesjährigen Aufgabenstellung war, dass aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise nicht das Team mit der höchsten Ausbeute oder Enzymaktivität, sondern das Team mit der höchsten energiebezogenen Enzymaktivität gewinnen sollte. Diese Anforderung stellte die Studierenden vor große Herausforderungen, da energiesparende Alternativen zum Betrieb des Reaktors gefunden werden mussten. Die Studierenden des Teams der BioVT der RPTU entschieden sich dazu, ihren Low-Cost-Reaktor im Fed-Batch-Verfahren zu betreiben. Zur Reduktion der Kosten wurde ein großes Vorratsglas aus dem Einzelhandel verwendet und ein passender Deckel 3D-gedruckt. Außerdem wurde der Reaktor als Blasensäule betrieben, da somit auf ein Rührorgan, welches eine elektrische Leistungsaufnahme gehabt hätte, verzichtet werden konnte. Als Alternative zum Zufüttern der Glucose-Lösung (Substrat) mit Hilfe einer Pumpe wurde ein Infusionsbeutel verwendet, der an einem Gestell über dem Reaktor befestigt wurde. Auch andere Studierendengruppen hatten von der Verwendung von Kompost zum Heizen bis hin zu einer Wasserwippe zum Durchmischen des Reaktors kreative, nachhaltige Ideen. Alles in Allem wurde von der Studierendengruppe der RPTU mit 55,76 € der günstigste Bioreaktor konzipiert. Nach der FAU Erlangen-Nürnberg, die komplett auf den Einsatz elektrischer Komponenten verzichtete, wurde von der Studierendengruppe der RPTU der zweit-niedrigste Energieverbrauch erreicht, was sie in Kombination mit einer hohen Phytaseaktivität mit großem Abstand zu den anderen Gruppen auf den ersten Platz und damit zum Gewinnerteam des 99 €-Bioreaktor-Wettbewerbs beförderte! Der 99€-Bioreaktor-Wettbewerb findet seit dem Jahr 2014 an der Professur für Bioverfahrenstechnik der Technischen Universität Dresden unter der Leitung des Vereins „Netzwerk Bioverfahrenstechnik Dresden e.V.“ statt. Jährlich wird eine neue Aufgabe gestellt, die ein Team aus drei bis vier Studierenden unter Anleitung von wissenschaftlichen Mitarbeitenden vor Ort lösen muss. Der Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik der RPTU hat zum vierten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen und konnte nach 2019 den zweiten Sieg dabei verzeichnen.
Auf dem Meeting in Dresden kam auch das Netzwerken nicht zu kurz. Neben zwei thematisch passenden Vorträgen gab es die Möglichkeit, sich abends im Biergarten und am nächsten Tag auf einem Sommerfest mit den Studierenden der anderen teilnehmenden Universitäten auszutauschen. Damit war der Ausflug für die Studierenden ein voller Erfolg und wir gratulieren dem Team zu dem verdienten Sieg! Wir hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Studierenden-Team der RPTU mit innovativen Ideen in Dresden dabei ist.