Erfahrungsberichte - Kultur - Leben

Kultur und Leben in Frankreich

Auch wenn Leben und Studieren in Frankreich nicht leichter oder schwieriger sind, als in Deutschland - ein paar Tips und Hilfestellungen können nicht schaden. Der kostenlose Online-Ratgeber Studieren und Leben in Frankreich des Deutsch-Französischen Jugendwerks beinhaltet Informationen zu finanzieller Unterstützung, Formalitäten, Wohnen, Bezahlen, Gesundheit, Arbeiten, Verkehrsmittel, Kommunikation und gibt zusätzlich einige praktische Ratschläge. 

Als Student in Rouen

(Text Bilder von Thilo Hartleif)

In Rouen gibt es viel zu erleben -  zumindest wenn die Uni einen zeitlich dazu Spielräume lässt. Folgend ein kleiner Bericht was einem das Studentenleben in Rouen so bietet.

Wohnung

Zunächst muss natürlich entschieden werden, wo man wohnen möchte.

Eine Möglichkeit ist, in die Studentenwohnheime direkt beim INSA zu ziehen. Von dort hat man morgens nur ca. 5 Minuten Fußweg zur Uni, kann zwischen den Kursen auch mal heim und verliert keine Zeit mit Metro fahren. Die Studentenwohnheime sind zwar nicht so gut ausgestattet wie eine WG, jedoch hat man alles was man braucht. Eine Küchennische mit Kühlschrank, zwei Herdplatten, Spüle und eine Mikrowelle sind vorhanden. Auch hat man ein kleines Bad. Die Wohnungen sind allerdings Einzelappartements und man hat meist nicht viel mit seinen Nachbarn zu tun. Dienstags kann man bei „LABAF“ im Foyer Bier trinken und Billard spielen.

Ansonsten kann man sich aber auch in der Stadt eine WG suchen. „leboncoin.fr“ ist da eine recht gute Adresse. Mit WGs kann man natürlich unterschiedliche Erfahrungen machen. Mir war beispielsweise meine erste WG einfach zu dreckig gewesen, weswegen ich dort relativ schnell wieder ausgezogen bin. Deswegen sollte man sich in jedem Fall vor Einzug gut mit den potentiellen Mitbewohnern austauschen, ob man auch in die WG reinpasst. Hat man dann eine gute WG gefunden, ist das meiner Meinung nach deutliche schöner als in den Studentenwohnheimen. Rouen hat viele schöne Wohunungen, die durch die CAF-Förderung auch garnichtmal so teuer sind. Außerdem findet man durch eine WG besser sozialen Anschluss und erweitert seinen Freundeskreis. Wenn man mit Franzosen zusammenwohnt, ist das natürlich auch vorteilhaft zum Französisch lernen. Darüber hinaus hat man es so deutlich näher zur Altstadt, dem Seine-Ufer und sämtlichen Märkten und Cafés in der Stadt. Das geht allerdings auch mit einem längeren Weg zum INSA einher. Je nachdem wo man wohnt, braucht man schon mal 30 bis 40 Minuten mit der Metro zum INSA.

Gastronomie

Rouen hat sehr viele Cafés, Restaurants, Kneipen und Bars sowie einige Diskotheken. Da wird einem auf keinem Fall langweilig! Allerdings ist das meiste davon nicht für jedermanns Geldbeutel geeignet.

Seine-Ufer

Da ich in der Nähe vom Seine Ufer wohne, verbringe ich dort sehr viel Zeit. Zunächst mal kann man sehr viel Sport an der Seine machen.  Ich mag es sehr die Seine entlang zu joggen und man kann auch an einigen Gerüsten kostenlos trainieren. Außerdem gibt es einen Kanuverein und wenn die Sonne scheint, kann man sich auch einfach nur in die Grünflächen legen und lesen oder an einem der Tische Picknicken. An der Seine kann man sich aber auch noch anderweitig vergnügen. Es gibt sehr viele Restaurants und Bars sowie Billard, Bowling und Lasertag, was alles sehr zu empfehlen ist mal auszuprobieren. Es finden auch einige Veranstaltungen oder Festivals an der Seine statt, wie z.B. ein 24 Stunden Boots-Rennen um die Insel Lacroix oder das große Segelboots Festival Armada.

Ausflüge

In der Umgebung von Rouen gibt es einige Ausflugsziele, bei denen es sich sehr lohnt mal einen Besuch abzustatten. Paris, Le Havre und Caen können gut mit einem Tagesausflug an einem Samstag oder Sonntag besucht werden. Auch das Meer kann in einem Tagesausflug besucht werden. In Étretat kann man die berühmte Felsenküste mit den Felsentoren besichtigen.

Leben in Metz

(Text und Bilder von Stefan Wolke / Laurence Gendron-Ulber)

Metz befindet sich im früheren Lothringen und somit im Nordosten Frankreich. Die Stadt mit ca. 120.000 war früher die Hauptstadt des Départements Moselle und gehört nach einer Neustrukturierung im Jahre 2016 zu der Region Grand Est.

Die Stadt, die an der Mündung von der Seille in die Mosel liegt, ist über 3000 Jahre alt und besitzt eine gut erhaltene Architektur. So gehört die Kathedrale, welche vom 13. Bis 16. Jahrhundert erbaut worden ist, genauso wie das „Deutsche Tor“, der Bahnhof und die Avenue Foch zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Das Centre Pompidou-Metz aus dem Jahre 1977 ist ein modernes, auffallendes Gebäude und ein Museum für moderne/zeitgenössische Kunst.

Die zahlreichen Plätze der Innenstadt laden zum verweilen ein und vor Weihnachten befindet sich hier der Weihnachtsmarkt. Im Sommer findet die Fête de la Mirabelle statt. Während des circa eine Woche andauernde „Festivals“ dreht sich alles um die Frucht Mirabelle, dessen Hauptanbaugebiet unter Anderem Lothringen ist. Die Feierlichkeiten mit Konzerten, Feuerwerk, Gastronomie und vielem mehr sollte man, wenn möglich, nicht verpassen.

Neben den vielen Sehenswürdigkeiten und Plätzen gibt es in Metz auch einige Parks und Moselarme und somit reichlich Möglichkeiten für Spaziergänge im Grünen. Durch die Moselarme befinden sich Teile der Stadt, unter Anderem Studierendenwohnheime und Universitätsgebäude, auf Inseln.

Der FC Metz schaffte in der Saison 2018/2019 nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg. Das „Stade Saint-Symphorien“ befindet sich in der Nähe der Innenstadt auf der gleichnamigen Insel direkt an einem der Moselarme. Außerdem gibt es in Metz eine ausgesprochen erfolgreiche Handball-Damenmannschaft. Die Damen des Vereins „Metz Handball“, die in „Les Arènes des Metz“ neben dem Centre Pompidou spielen, gewannen seit 1989 22 Mal die französische Liga, 8 Mal den Französischen Pokal und standen im Jahre 2013 im Finale des EHF-Pokals.

Erfahrungsberichte

Martin Schmid (INSA, Rouen, Energietechnik / Kraftmaschinen, 2006-2009)

"Im September 2007 begann dann meine Studienzeit in Frankreich. Hierbei erwies es sich als klarer Vorteil, die französischen Programmteilnehmer auf Grund des gemeinsamen dritten Jahres in Kaiserslautern schon zu kennen. Somit konnten diese als Starthelfer in Frankreich behilflich sein." PDF

Johannes Degel (INSA, Rouen, Energietechnik / Kraftmaschinen):

"Das Ganze fing mit einer sehr guten Betreuung durch Frau Laurence Gendron-Ulber an, die auch die mit etwas weniger Französischkenntnissen ausgestatteten Interessenten motivieren und ihnen die Ängste vor einem Studium in einer fremden Sprache nehmen konnte. ..." PDF

Marieke Ahlers (INSA, Rouen, Energietechnik / Kraftmaschinen)  

"Umfangreiche Laborberichte und kritische Augen bringen einem das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten näher. Intensive Kurse zu CAD-Programmen und Programmiersprachen öffnen Türchen in bisher ungeahnte Welten. Und mit dem Französisch geht es auch langsam besser. Im Nachhinein glaube ich nicht, dass die TU eine derartige Betreuung hätte bieten können."PDF

Monia Grabow (ENIM, Metz, Génie Mécanique)

"Es war die richtige Entscheidung, den deutschfranzösischen Studiengang zu machen, da man interkulturelles Wissen nur lernen kann, wenn man es tatsächlich erlebt. Wer das Doppeldiplom macht, dem werden die kulturellen Unterschiede und das französische Lehrsystem begreifbar. Man taucht in eine andere Welt ein. Automatisch wird dadurch der eigene Horizont erweitert. Das ist für die eigene Persönlichkeit eine große Bereicherung. Man lernt zu analysieren und zu reflektieren. Und dieses Wissen daraus ist wertvoll." PDF

Catherine Gruselle (INSA, Rouen, Energietechnik / Kraftmaschinen, 2007-2010)

"Ce cursus était réellement intéressant car que ce soit dans le système universitaire ou le système industriel, les deux pays n'ont pas le même fonctionnement et nous avons la possibilité d'apprendre un maximum de ces diffèrences, au niveau des connaissances ainsi qu'à celui de la méthodologie et du functionnement d'une entreprise." PDF

Daniel Trzyna (INSA, Rouen, Produktions- und Werkstofftechnik):

"... . Während meiner Job-Suche waren meine besonderen Qualifikationen, die ich im Rahmen des Studiengangs erworben habe immer ein Vorteil. ..." PDF

Philipp Grohn (INSA, Rouen, Energietechnik / Kraftmaschinen, 2014-2017)

"Dennoch hatte ich etwas „Bammel“ mich mit meinem, zu Beginn noch recht ausbaufähigen Französisch, auf dieses Doppeldiplom einzulassen. Ich kann aber schon an dieser Stelle sagen, dass ich es trotz allem während des Studiums nie bereut habe auch diesen Schritt gewagt zu haben. Auch wenn es nicht immer einfach war, konnte ich mein Studium erfolgreich abschließen."PDF