Prof. Hasse neuer Leiter des Lehrstuhls für Thermodynamik (LTD) im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik
Am 1. April 2008 hat Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse die Leitung des Lehrstuhls für Thermodynamik (LTD) im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik der TU Kaiserslautern von seinem Vorgänger, Prof. Dr.-Ing. Gerd Maurer, übernommen, der den Lehrstuhl seit 1985 leitete. Prof. Hasse kommt von der Universität Stuttgart, wo er seit 1998 das Institut für Technische Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik (ITT) leitete. Von 1999-2004 war er Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs 412 "Rechnergestützte Modellierung und Simulation für die Analyse, Synthese und Führung verfahrenstechnischer Prozesse", von Anfang 2007 bis zu seinem Wechsel war er Sprecher des SFB 716 "Dynamische Simulation von Systemen mit großen Teilchenzahlen". Ferner ist er Sprecher DFG-Schwerpunktprogramms 1155 "Molekulare Modellierung und Simulation in der Verfahrenstechnik" sowie Vorsitzender des ProcessNet Arbeitskreises "Molekulare Modellierung und Simulation für das Prozess- und Produktdesign" und gewähltes Mitglied DFG Fachkollegium 403 "Verfahrenstechnik und Technische Chemie". Prof. Hasse kennt die TU Kaiserslautern gut, er hat 1990 am LTD promoviert und sich hier 1996 für das Fach "Technische Thermodynamik" habilitiert. Von 1995-98 war er Entwicklungsingenieur in der BASF, Ludwigshafen. "Ich freue mich, nach Kaiserslautern zurückzukommen", so Prof. Hasse, "wir haben hier am LTD und in der TU ein erstklassiges Arbeitsumfeld, mitten in einer Region mit hoher Lebensqualität." Mit Prof. Hasse sind acht wissenschaftliche Mitarbeiter von Stuttgart in die Pfalz gekommen. "Wenn man an die Stuttgarter Mieten gewöhnt ist, hat man hier plötzlich die Auswahl zwischen Luxus und großem Luxus", sagt Sebastian Hoch, einer der Neuen am LTD. Der Lehrstuhl ist für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Stoffdatenthermodynamik weltweit bekannt. Diese erfolgreichen Arbeiten will Prof. Hasse weiterführen. Zusätzlich bringt er drei neue Arbeitsgebiete mit an den LTD: die Prozessthermodynamik, die Molekulare Thermodynamik und die Biothermodynamik. "Das passt alles prima zusammen, aber zuerst mal ist hier viel Aufbauarbeit angesagt", erläutert Prof. Hasse. In der Prozessthermodynamik geht es um die Entwicklung neuer Verfahren. Der LTD entwickelt und erprobt auf diesem Gebiet zum Beispiel neue Methoden zur Abtrennung von Kohlendioxid aus Kraftwerksabgasen, um den Treibhauseffekt einzudämmen. "Solche Arbeiten machen wir immer zusammen mit der Industrie, bei allem wissenschaftlichen Reiz leben sie doch erst richtig von der Umsetzbarkeit der Ergebnisse", sagt Prof. Hasse. In der molekularen Thermodynamik geht es um die Verbindung zwischen den molekularen Eigenschaften der Materie und den technisch relevanten makroskopischen Stoffeigenschaften. "Das war lange die Domäne der Naturwissenschaften und der Grundlagenforschung, ist aber jetzt für Ingenieure hoch interessant geworden, nicht zuletzt auch wegen der rasant steigenden Rechnerleistung", sagt Prof. Hasse und fügt hinzu: "Wir können heute mit molekularen Methoden in den Ingenieurwissenschaften Dinge leisten, von denen man vor kurzem nur träumen konnte." Das jüngste Arbeitsgebiet der Gruppe ist die Biothermodynamik. Hier geht es um besonders komplexe, aber eben auch besonders wichtige und wertvolle Stoffe. Das ist, so Prof. Hasse, gleichermaßen wissenschaftlich reizvoll und für die Industrie relevant. Die Thermodynamik ist ein Arbeitsgebiet an der Schnittstelle zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaften mit Anwendungen in fast allen industriellen Sektoren. "Die Zusammenarbeit mit Kollegen ist für uns sehr wichtig. Ich freue mich auf die neuen Kontakte in Kaiserslautern" sagt Prof. Hasse, dem die "kurzen Wege und der unkomplizierte Umgang miteinander" hier gefallen. Wegen der breiten Bedeutung hat die Thermodynamik eine zentrale Rolle in der Lehre in vielen Studiengängen. "Mir hat es in der Industrie sehr gut gefallen und ich wäre nicht an die Universität zurückgegangen, wenn mir die Lehre nicht am Herzen liegen würde. Ich bin froh, dass das meine Mitarbeiter auch so sehen. Wir hatten in Stuttgart immer einen guten Draht zu den Studierenden und werden alles daran setzen, dass das auch hier so wird", sagt Prof. Hasse.
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