Schwermetallentfernung aus Prozeß- und Abwässern mittels reaktiver Sorptionspolymere
Konventionelle reaktive Sorptionspolymere auch Ionentauscherharze genannt werden heute zur Schwermetallentfernung aus Abwasser genutzt. Sie besitzen eine makroporöse Struktur, ähnlich der Aktivkohle, mit einer großen inneren Oberfläche. Mit funktionellen Gruppen werden Kationen bzw. Anionen gebunden. Nachteil dieser Ionentauscherharze ist, daß die Zahl der Anwendungsfelder begrenzt ist, da mit ihnen nur ein kationischer oder anionischer Mechanismus beschrieben werden kann. Ihr Vorteil ist, daß für diese Technik der apparative Aufwand sehr gering ist, da die Harze im Festbett eingesetzt werden können.
Eine Erweiterung der möglichen Anwendungsfelder dieser reaktiven Sorptionspolymere bieten nun Extraktionsmittel-Imprägnierte-Harze. Hier werden flüssige Ionentauscher, die aus der Reaktivextraktion bekannt sind, von makroprösen Polymeren ohne funktionelle Gruppen adsorbiert. Die im Wasser gelösten Schwermetalle oder andere Ionen und Salze reagieren mit den flüssigen Ionentauschern auf dem Harz. Da die flüssigen Ionentauscher in einer großen Vielfalt erhältlich sind und auch als Mischungen kombiniert werden können, eröffnen sich für die reaktiven Sorptionspolymere weitere Reaktionsmechanismen.
Im Rahmen dieses Vorhabens werden nun Berechnungsgrundlagen zur verfahrenstechnischen Auslegung geschaffen, d.h. Gleichgewichte und Kinetik gemessen, die in ein mathematisches Modell zur Beschreibung der Abscheidung und der Regeneration einfließen.