Einfluß morphologischer und rheologischer Eigenschaften auf das Produktionsverhalten des Basidiomyceten Cyathus striatus
Dipl.-Ing. Ilona Gehrig
Am Beispiel des pelletbildenden Basidiomyceten Cyathus striatus TA7770 wird die Auswirkung der Pelletmorphologie auf die Produktion der antibiotisch wirkenden Striatale A, B und C untersucht. Dazu werden verschiedene Meßsysteme eingerichtet. Mit einem angepaßten Rotationsrheometer wird ein Verfahren zur Bestimmung der scheinbaren Viskosität von Biosuspensionen entwickelt. Der Meßwert hängt bei Fermentationsbrühen nicht nur von der Partikelgröße und -konzen tration, sondern zusätzlich auch von der Morphologie der in Submerskultur vorliegenden Pellets ab. Zur Beurteilung der Dichte und der Elastizität der Mycelagglomerate wird die Sedimenthöhe einer Probe in einem Standzylinder mit Hilfe Ultraschall-Sender/Empfängers zunächst unter niedriger und anschließend bei höherer Belastung gemessen. Die relative Sedimenthöhe korreliert zunächst in der exponentiellen Wachstumsphase mit der Biomassekonzentration im Fermenter. Bei Cyathus striatus ist die Morphologie in der Wachstumsphase entscheidend für die spätere Stria talproduktion. Die vorgestellten Meßverfahren ermöglichen durch die Erfassung der Pelletmorphologie eine frühzeitige Beurteilung des Fermentationsverlaufes und der zu erwartenden Wirkstoffproduktion. Die Pelletmorphologie kann auch zu einer Beurteilung der mechanischen Belastungen bei geänderten Betriebsparametern oder unterschiedlicher Fermentergröße herangezogen werden. Relevante Größen im Hinblick auf eine Maßstabsvergrößerung sind hier unter a nderem die Betriebsparameter Rührerumfangsgeschwindigkeit so wie der Energieeintrag pro Fermentervolumen.