Projektfinanzierung

Das Projekt „RAASCEMAN: Resilient and Adaptive Supply Chains for Capability-based Manufacturing as a Service Networks“ wird durch Horizon Europe im Rahmen des Calls HORIZON-CL4-2023-TWIN-TRANSITION-01-07 (RIA) gefördert.

Projektlaufzeit: 01.09.2024 – 31.08.2027

Fördervolumen: 4.637.300,00 €

Webressourcen: raasceman.eu

Koordinator: DFKI – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (Deutschland)

Partner: Flanders Make (Belgien); LMS/Universität Patras (Griechenland); CEA (Frankreich); CIIRC CTU (Tschechien); RPTU (Deutschland); Netcompany-Intrasoft (Luxemburg); Continental Automotive s.r.o. (Tschechische Republik); ÅSKA Bike (Belgien)

Projektübersicht

RAASCEMAN entwickelt und erprobt ein dezentrales, Capability-based Manufacturing-as-a-Service-Netzwerk (MaaS-Netzwerk), das die Resilienz europäischer Lieferketten stärkt und Menschen befähigt, bei kurz- und mittelfristigen Störungen fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Technologien werden in zwei anspruchsvollen industriellen Use-Cases aus den Bereichen Automobil und Fahrradfertigung umgesetzt, um die technische und wirtschaftliche Tragfähigkeit von MaaS zu validieren. Die Arbeit mit den Partnern fokussiert u. a. auf folgende Ziele:

  • Handlungsfähige Adaptionsvorschläge – Quantifizierung von Wahrscheinlichkeit und Wirkung unvorhergesehener Ereignisse sowie Ableitung von Gegenmaßnahmen.
  • Vertrauen in MaaS-Netzwerke – Lieferantenaudits und Plausibilitätsprüfungen mithilfe digitaler Modelle (z. B. Digitaler Zwillinge), um Zuverlässigkeit und Transparenz zu erhöhen.
  • Dynamische, fabrikebene Planung & Scheduling– KI-gestützte Planung mit Human-in-the-Loop für schnelle Anpassungen während der Ausführung.
  • Dynamische (De-)Montage auf Feldebene – maschinennahe Reaktion, u. a. mittels modellprädiktiver Regelung (MPC) und menschzentrierter Anleitungen.
  • Digitale Zwillinge & standardbasierter Datenaustausch – Aufbau einer Infrastruktur für intra-/interfabrikale Datenflüsse im Einklang mit europäischen Werten und Standards.
  • Validierung der technischen und wirtschaftlichen Tragfähigkeit von MaaS – einschließlich der Vorteile von Zirkularität durch wiederaufbereitete (remanufacturierte) Güter als lokale Beschaffungsalternative.

Motivation

Jüngste Störungen haben die Fragilität starrer Lieferketten offengelegt. RAASCEMAN adressiert unvorhergesehene Ereignisse im kurz- und mittelfristigen Zeithorizont, indem Hersteller mit Werkzeugen ausgestattet werden, um (i) die Produktion datenbasiert neu zu planen, (ii) Lieferanten innerhalb eines capability-based MaaS-Netzwerks zu wechseln und (iii) Remanufacturing als zirkuläre, lokale Beschaffungsoption zu nutzen. Das übergeordnete Ziel ist die Erhöhung der Resilienz, wobei menschliche Entscheider mittels nachvollziehbarer, erklärbarer Unterstützung informiert entscheiden können.

Ansatz

WP 1: Anforderungen und Architektur (Leitung: INTRA)

Erfassung von Anforderungen über Lieferkette und Shopfloor; Beschreibung von Demonstratoren und KPIs; Definition einer Software- und Datenarchitektur im Einklang mit relevanten europäischen Standards.

WP 2: Datenmodelle & Datenaustausch-Infrastruktur (Leitung: CEA)

Definition von Fähigkeits-/Service-/Skill-Modellen und Digitalen Zwillingen; Implementierung eines auf der Verwaltungsschale (AAS) basierenden Informationsbusses, OPC-UA-Schnittstellen und vertrauenswürdiger Konnektoren für den unternehmensübergreifenden Austausch; Vorbereitung der Integration des Digitalen Produktpasses.

WP 3: Unterstützungswerkzeuge auf Lieferkettenebene (Leitung: LMS)

Entwicklung von Entscheidungsunterstützung für mittelfristige Störungen: Wirkungsvorhersage unvorhergesehener Ereignisse, Fähigkeits-/Lieferanten-Matching, Vertrauens-/Auditfunktionen und dynamische Lieferkettenerzeugung im MaaS-Netz.

WP 4: Unterstützungswerkzeuge auf Fabrikebene (Leitung: DFKI)

Planung & Orchestrierung zur Bewältigung kurzfristiger Störungen; Integration des Digitalen Produktpasses zur Überwachung; Angebotserzeugung basierend auf Machbarkeit, Zeit, Kosten und Energie; standardisierte Skill-Schnittstelle für die dynamische Ausführung auf Feldebene (Task 4.3 unter Leitung der RPTU).

WP 5: Use-Cases (Leitung: Flanders Make)

T5.1 Fahrrad (ÅSKA): MaaS und Remanufacturing für mittelfristige Resilienz. T5.2 Automobil (Continental Brandýs): dynamische Neuplanung und Zirkularität bei kurzfristigen Ereignissen. T5.3 Interconnected Pilot Line (unter DFKI-Leitung mit FM, CTU, RPTU): EU-weites Pilotlinien-Netzwerk für Integration/Validierung. T5.4 Evaluation (CTU): KPI-basierte Bewertung und Onboarding-Leitfaden für die Teilnahme am MaaS-Netz.

WP 6: Verwertung, Dissemination & Kommunikation (Leitung: CTU)

T6.1 Kommunikations- und Disseminationsplanung und -aktivitäten; T6.2 Community-basierte Maßnahmen; T6.3 Verwertungsstrategie, IP-Management und Geschäftsmodelle (INTRA); T6.4 Standardisierung (DFKI).

WP 7: Projektmanagement (Leitung: DFKI)

Übergeordnete Koordination, Qualitäts-/Risikomanagement sowie termingerechte Bereitstellung von Meilensteinen und Deliverables.

Ergebnisse

Projektergebnisse werden hier verlinkt, sobald sie verfügbar sind.

Projektbearbeitung:

Patrick Kremser 
Khalil Abuibaid 

In Zusammenarbeit mit der SmartFactory Kaiserslautern