Feststoffgeschmierte Wälzlager
Herrschen bei Wälzlageranwendungen extreme Umgebungsbedingungen wie tiefe, hohe, wechselnde Temperaturen oder Vakuum, versagen konventionelle Schmiermittel wie Öle oder Fette. Für diese Anwendungen kommen Festschmierstoffe wie z.B. Molybdändisulfid (MoS2) oder Wolframdisulfid (WS2) zum Einsatz. Der Festschmierstoff wird dazu auf die Laufbahnen sowie in den Käfig des Lagers eingebracht. Dabei wird der Schmierstoff auf den Laufbahnen durch die Wälzkörperüberrollung abgetragen. Gleichzeitig wird, durch den Gleitkontakt der Wälzkörper mit dem Käfig, Schmierstoff aus dem Käfig herausgelöst und zu den Laufbahnen transportiert und dort in die Oberfläche eingebettet. Diese lebensdauersteigende Transferschmierung wurde in voran-gegangenen Forschungsvorhaben nachgewiesen. Ziel eines aktuellen Forschungsvorhabens ist es diesen lebensdauerverlängernden Schmierstofftransfer im Wälzlager zu beschreiben um dadurch die Lebensdauer feststoffgeschmierter Wälzlager berechenbar zu machen. Dazu steht am MEGT ein Vakuum-Prüfstand zur Verfügung, mit dem Wälzlager bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen untersucht werden können. Neben einem 4-Lager-Aufbau, mit dem die Wälzlager unter kombinierten Lasten getestet werden können, lässt sich der Prüfstand auch zu einem Stift-Ring-Tribometer für Reibungs- und Verschleißtests der Festschmierstoffcompounds umrüsten.
Technische Daten | Messgrößen Stift-Ring-Tribometer | Messgrößen 4-Lager-Prüfstand |
Wellendrehzahl bis 3750 min-1 Radiallast je Lager: 1 kN Axiallast je Lager: 110 N Lager beheizbar bis 300 °C Vakuum bis 10-4 mbar
| Reibkraft Probenverschleiß Ringtemperatur Vakuumdruck Prüfkraft | Gesamtreibmoment Wellenumdrehungen Schwingungen Lager- und Wellentemperatur Vakuumdruck Prüfkraft |