Lehrstuhl für Mechatronik in Maschinenbau und Fahrzeugtechnik (MEC)

The next research project: DeRIVE

DeRIVE passed successfully the evaluation phase. Looking forward to the research in the exciting area of sector coupling and energy systems!

Die Elektromobilitäts- und Energiemärkte stehen gegenwärtig vor einer gemeinsamen Herausforderung. Einerseits steckt die Sektorenkopplung noch in der konzeptionellen Anfangsphase, andererseits müssen durch den Wegfall zentral erzeugter Regelenergie bei steigendem Anteil schwankender Energieeinspeisung durch Solar- und Windstrom, gesteigertem Energiebedarf sowie Spitzenlasten, insbesondere aufgrund des Hochlaufs der Elektromobilität neue verteilte Regelmechanismen gefunden werden, um die Netzstabilität auch unter den zukünftigen Rahmenbedingungen gewährleisten zu können. Die Elektromobilität schafft aber nicht nur neue Herausforderungen, sie bietet bei geeigneter Herangehensweise das Potential selbst ein integraler Bestandteil für die Regelung der Netzstabilität zu werden. Durch den Hochlauf der eMobilität entsteht ein riesiges verteiltes Batteriesystem dessen Speicherkapazität durch geeignete Steuerung netzdienlich über die Energieschnittstelle des bidirektionalen Ladens (BDL) be- und entladen werden kann. Die Bündelung der daraus resultierenden Speicherkapazität schafft enorme mobile Speicherressourcen und Flexibilität, die unter Einbeziehung der Potentiale der Ladeinfrastruktur und der digitalen Connect-Schnittstellen der herkömmlichen Fahrzeuge für eine Reihe von netzdienlichen Systemdienstleistungen, (zB. Engpassmanagement) sinngemäß genutzt werden könnten. DeRIVE erforscht in diesem Zusammenhang zudem geeignete algorithmische Ansätze zur Entwicklung und Implementierung von prädiktiven DSM-Konzepten. Demand-Side Management (DSM) ist ein Rahmenkonzept, welches diese Herausforderungen durch Teilen von Informationen, integriertes Planen und intelligente Entscheidungsfindung über das Netzwerk verteilt adressiert. Dadurch wird eine Anpassung des Energieverbrauchs bzw. eine optimale Nutzung der Ressourcen und Flexibilität, auch aus der Elektromobilität, ermöglicht. Die Kernidee ist, dass sich die Elektrofahrzeuge in den unterlagerten Netzebenen, einzeln oder im Verbund (Ladepark, Parkhaus, usw.) in Form einer „Energiezelle“ aktiv an der gesamtwirtschaftlichen Optimierung beteiligen, indem sie für den Netzbetrieb ein Leistungsband über definierte nicht zwingend synchrone, womöglich auch künftige Zeitintervalle als Freiheitsgrad für Versorgungsplanung einräumen.

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