Besuch regionaler Verantwortungsträger aus Politik und Gesellschaft am LAF
Im Rahmen eines umfassenden und engagiert geführten Austauschs informierten sich heute politische Vertreter der Stadt und des Landkreises Kaiserslautern sowie der umgebenden Landkreise Donnersbergkreis und Kusel und Vorstandsmitglieder der Zukunftsregion Westpfalz am LAF über aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen im Bereich alternativer Kraftstoffe sowie die damit verbundenen Chancen für die Defossilisierung von Fahrzeugantrieben. Das Treffen bot eine hervorragende Gelegenheit, die Bedeutung wissenschaftlicher Fortschritte aufzuzeigen und neueste Erkenntnisse aus der Forschung zu teilen.
Prof. Günthner gab Bürgermeister Schulz und den Landräten Guth, Leßmeister und Rubly sowie den Herren Dr. Clev und Dr. Braun einen Überblick über verschiedene Szenarien der Energiewende im Verkehr sowie die weltweiten Entwicklungen im Bereich regenerativer und schadstoffarmer Kraftstoffe, die mit nachhaltigen Methoden produziert werden können. Neben der Elektrifizierung von Fahrzeugantrieben können solche Kraftstoffe entscheidend zur Defossilisierung sowohl von energieintensiven Antriebsaufgaben (z. B. bei Land- und Baumaschinen) als auch der Pkw-Bestandsflotte beitragen und wirken damit sowohl in stark erschlossenen Ballungsräumen als auch im ländlichen Raum, aber ebenso weltweit selbst in noch in Entwicklung befindlichen neuen Märkten.
Die Forschung des LAF umfasst einerseits eine große Bandbreite alternativer Kraftstoffe – von biogenen Kraftstoffen über e-Fuels bis hin zu grünem Wasserstoff –, und andererseits elektrifizierte (insbesondere hybridisierte) Antriebe sowie Fragen der (bspw. KI- oder modellbasierten) Regelung komplexer Antriebsstrukturen, der Abgasnachbehandlung und der Optimierung und Auslegung von Antriebskomponenten (z. B. zur Reibungsreduktion und zur Ermöglichung neuer Variabilitäten). Zentrales Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist immer eine möglichst gute Übertragbarkeit in die reale Anwendung im Fahrzeug für eine große Bandbreite von Zielanwendungen sowohl im Bereich der Straßenfahrzeuge als auch in sog. Non-Road-Anwendungen (u. a. Bahnantriebe, landwirtschaftliche Fahrzeuge und mobile Arbeits- sowie Baumaschinen).
Der Austausch fand in den Laborräumlichkeiten des LAF statt und umfasste auch die Besichtigung diverser Versuchsstände für neue Antriebskonzepte. Die präsentierten Ergebnisse und Versuchsträger stießen bei den Vertretern aus Gesellschaft und Politik auf reges Interesse und es ist beabsichtigt, dieses Wissen auch weiter in die Kreise der politischen Entscheidungsträger hineinzutragen. Der gesamte Lehrstuhl dankt für die sehr offene und konstruktiv-zielorientierte Diskussion und das große Interesse an den Forschungsergebnissen des LAF. Wir hoffen, dass die Technologien, die hier in Kaiserslautern entwickelt werden, nutzenbringend in die Entwicklung zukünftiger Fahrzeugantriebe einfließen können, und damit gleichzeitig auch die regional zahlreich angesiedelten Unternehmen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie stärken und deren Zukunftsfähigkeit sichern. Für die Erreichung dieser Ziele ist ein enger Schulterschluss zwischen Forschung, Wirtschaft und Politik erforderlich. Wir sind zuversichtlich, hierfür mit diesem Treffen gemeinsam eine sehr gute und tragfähige Grundlage gelegt zu haben.