Verunreinigungstolerantes Legierungsdesign für hochfeste Elektrobleche

Die Elektrifizierung und die Kreislaufwirtschaft führen zu einer steigenden Nachfrage nach Recycling-Stählen, auch im Bereich der Elektrobleche. Insbesondere leistungsfähigere Elektromotoren erfordern sowohl hohe mechanische Festigkeiten als auch stabile weichmagnetische Eigenschaften unter realen Betriebsbedingungen. Dabei spielt die Toleranz gegenüber Verunreinigungen, wie beispielsweise Cu-Einreichung aus Recyclingprozessen, eine zunehmend wichtige Rolle. Das Ziel des Projektes ist, digitale Methoden zum inversen Materialdesign zu erforschen und zur Entwicklung neuer, nachhaltiger und recyclingangepasster Elektrobleche einzusetzen. Die Zusammenarbeit des WKK an der RPTU Kaiserslautern-Landau und des IEHK an der RWTH Aachen deckt die gesamte Wertschöpfungskette moderner Elektrobleche ab. Während das IEHK simulationsgestützte Vorhersagen zu Cu-Ausscheidungen und Rekristallisation liefert, setzt das WKK Kurzzeitmethoden wie das cyclic indentation testing, das load increase test und mikromagnetische 3MA-Messungen zur Charakterisierung mechanischer und magnetischer Eigenschaften ein. Machine-Learning-gestützte Metallografie und Atomsonden-Tomografie liefern Mikrostrukturdeskriptoren, die durch eine zerstörungsfreie 3MA-Prozessüberwachung ergänzt werden, um Prozess-Struktur-Eigenschaft (PSE) Beziehungen zu erstellen.