Entwicklung eines effizienten Bewertungskonzepts zur Validierung der Kryobehandlung von Werkzeugstählen auf Grundlage instrumentierter zyklischer Eindringprüfungen

Die Kryobehandlung (Deep Cryogenic Treatment – DCT) von Kaltarbeitsstählen birgt ein großes Potenzial zur Steigerung der Zähigkeit bei gleichbleibendem Härteniveau. Daher findet sie zunehmend Anwendung bei hochbelasteten Werkzeugen. Die durch den DCT-Prozess verursachten mikrostrukturellen Vorgänge sowie deren Auswirkungen auf die mechanischen Eigenschaften und das Verschleißverhalten sind zwar grundlegend bekannt, jedoch liegen nur begrenzt Informationen bzgl. der Ermüdungseigenschaften vor. Dies ist im Hinblick auf die im Werkzeugeinsatz auftretenden zyklischen Beanspruchungen jedoch zwingend erforderlich. Darüber hinaus existieren keine effizienten Prüfverfahren zur Bewertung bzw. Validierung von DCT-Prozessen, weshalb deren Weiterentwicklung und werkstoffspezifische Parameteranpassung mit einem hohen Aufwand verbunden sind.

Das zentrale Forschungsziel dieses Vorhabens ist daher die Entwicklung eines Bewertungskonzeptes für Kryobehandlungen auf Basis des Kurzzeitverfahrens PhyBaLCHT, das auf instrumentierter zyklischer Eindringprüfung (IZE) beruht und eine effiziente Bewertung der zyklischen Eigenschaften erlaubt. Hierzu ist ein tiefgreifendes Verständnis der Korrelation zwischen Kryobehandlung, Mikrostruktur und mechanischen Eigenschaften notwendig, wobei auch der Zusammenhang zu den mittels PhyBaLCHT ermittelten Kennwerten zu erarbeiten ist. Zur Entwicklung eines Bewertungskonzepts auf Grundlage dieser Kennwerte sind detaillierte Mikrostrukturuntersuchungen sowie Ermüdungs- und Schneidversuche vorgesehen, deren Ergebnisse mit den Resultaten der IZE abgeglichen werden.

Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) durchgeführt und finanziell durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.