Untersuchung der Span- und Gratbildung beim Mikrobohren
Der oftmals am Bohrereintritt und -austritt bei der spanenden Herstellung von Mikrobohrungen entstehende Grat schränkt die Einsatzfähigkeit von Bauteilen ein. Aufgrund der kleinen Durchmesser von Mikrobohrern ist ein nachträgliches Entgraten der Bohrungen schwierig oder gar nicht möglich. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt hat zum Ziel, die Qualität von Mikrobohrungen mit einem Durchmesser von ≤ 300 µm durch die Untersuchung der Span- und Gratbildung zu verbessern. Um die Gratbildung zu reduzieren, werden zunächst die Geometrie des Mikrobohrers und die Prozessparameter in Abhängigkeit vom Werkstoff optimiert. Die experimentellen Daten werden ergänzt durch Finite Elemente Simulationen der Span- und Gratbildung, die experimentell nicht erfassbare Daten wie die Temperaturen oder lokale Spannungsverteilungen bei der Spanbildung liefern. Dadurch ist eine umfassende Analyse der Wirkzusammenhänge bei der Span- und Gratbildung möglich. Basierend auf diesen Erkenntnissen können Handlungsempfehlungen für die gratminimierte Zerspanung von Mikrobohrungen mit Mikrobohrern (D ≤ 300 µm) gegeben werden.